Informationen für Betroffene und Angehörige
Wie kann ich mein Demenzrisiko senken?
Laut dem aktuellen Lancet-Report 2024 könnte fast die Hälfte aller Demenzerkrankungen durch vorbeugende Maßnahmen verzögert oder sogar verhindert werden. Besonders wichtig ist es, bereits in jungen Jahren und über das gesamte Leben hinweg aktiv zu bleiben und Risikofaktoren zu minimieren.

1. Bildung und geistige Aktivität
- Eine gute Schulbildung in jungen Jahren senkt das Risiko, später an Demenz zu erkranken.
- Lebenslanges Lernen, geistig anspruchsvolle Berufe und regelmäßiges Gedächtnistraining fördern die sogenannte kognitive Reserve, die das Gehirn widerstandsfähiger gegen Erkrankungen macht.
2. Soziale Kontakte und psychische Gesundheit
- Soziale Isolation erhöht das Demenzrisiko erheblich. Regelmäßige Treffen mit Familie, Freunden oder die Teilnahme an gesellschaftlichen Aktivitäten wirken schützend.
- Depressionen in der Lebensmitte oder im Alter erhöhen das Risiko für Demenz. Eine rechtzeitige Behandlung kann helfen, die geistige Gesundheit zu schützen.
3. Hör- und Sehvermögen erhalten
- Unbehandelter Hörverlust ist ein bedeutender Risikofaktor für Demenz. Die Nutzung von Hörgeräten kann das Risiko verringern.
- Auch unbehandelter Sehverlust wurde 2024 als neuer Risikofaktor für Demenz identifiziert. Regelmäßige Augenuntersuchungen und Sehhilfen können helfen.
4. Körperliche Aktivität
- Regelmäßige Bewegung reduziert das Risiko für viele Erkrankungen, die wiederum Demenz begünstigen (z. B. Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht).
- Schon tägliche Bewegung, wie Spazierengehen oder Radfahren, kann das Gehirn positiv beeinflussen.
5. Herz-Kreislauf-Gesundheit und Ernährung
- Hoher Blutdruck, Diabetes und hohe Cholesterinwerte können das Demenzrisiko erhöhen.
- Eine gesunde Ernährung, insbesondere die Mittelmeer-Diät, mit viel Obst, Gemüse, Fisch und gesunden Fetten, wirkt vorbeugend.
6. Rauchstopp und moderater Alkoholkonsum
- Rauchen erhöht das Demenzrisiko erheblich, da es die Blutgefäße schädigt. Ein Rauchstopp lohnt sich in jedem Alter.
- Übermäßiger Alkoholkonsum (mehr als 21 Einheiten pro Woche) kann das Risiko ebenfalls erhöhen
7. Kopfverletzungen vermeiden
- Traumatische Hirnverletzungen (z. B. durch Stürze oder Unfälle) sind ein wichtiger Risikofaktor für Demenz.
- Schutzmaßnahmen wie Helme beim Sport und im Straßenverkehr können helfen, Verletzungen zu vermeiden.
8. Luftverschmutzung reduzieren
- Neue Studien zeigen, dass hohe Belastung durch Luftverschmutzung das Demenzrisiko steigern kann.
- Maßnahmen zur Reduzierung von Feinstaub und Schadstoffen sind auch auf individueller Ebene sinnvoll (z. B. Lüften, Luftfilter nutzen)
Fazit: Es ist nie zu früh oder zu spät!
- Die Forschung zeigt, dass das Risiko für Demenz durch einen gesunden Lebensstil in jedem Alter gesenkt werden kann.
- Auch wer erst im späteren Leben beginnt, auf Ernährung, Bewegung und soziale Kontakte zu achten, kann positive Effekte erzielen.