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Andere Demenzformen und ihre Ursachen

Neben der Alzheimer-Krankheit gibt es weitere Erkrankungen des Gehirns, die zu einer Demenz führen können. Diese unterscheiden sich in ihrer Ursache, ihrem Verlauf und den damit verbundenen Symptomen. Die wichtigsten Demenzformen sind:

1. Vaskuläre Demenz

Die vaskuläre Demenz entsteht durch Durchblutungsstörungen im Gehirn, die zu einer Schädigung des Nervengewebes führen. Häufig liegt sie in Form einer Multi-Infarkt-Demenz vor, bei der wiederholte kleine Schlaganfälle zur Verschlechterung der kognitiven Funktionen führen. Auch eine subkortikale vaskuläre Demenz ist möglich, die durch Schädigungen in den tieferen Hirnregionen entsteht​.

2. Demenz mit Lewy-Körpern (DLK)

Diese Form der Demenz ist durch Ablagerungen von sogenannten Lewy-Körpern in den Nervenzellen gekennzeichnet. Typische Symptome sind starke Schwankungen der Aufmerksamkeit, visuelle Halluzinationen und motorische Beeinträchtigungen ähnlich der Parkinson-Krankheit​.

3. Frontotemporale Demenz (FTD)

Die frontotemporale Demenz umfasst eine Gruppe von Erkrankungen, die vorrangig die Stirn- und Schläfenlappen des Gehirns betreffen. Sie tritt häufig bei jüngeren Menschen auf und äußert sich durch Veränderungen der Persönlichkeit, des Sozialverhaltens und der Sprache.

4. Demenz bei Parkinson-Krankheit

Menschen mit Parkinson-Krankheit können im späteren Krankheitsverlauf eine Demenz entwickeln. Dabei stehen neben Gedächtnisproblemen vor allem Störungen der Aufmerksamkeit, der exekutiven Funktionen und der visuellen Wahrnehmung im Vordergrund​.

5. Gemischte Demenz

Eine gemischte Demenz liegt vor, wenn eine Kombination aus verschiedenen Krankheitsprozessen gleichzeitig vorliegt. Am häufigsten ist die Kombination aus Alzheimer-Krankheit und vaskulärer Demenz, wobei beide Erkrankungen zur kognitiven Verschlechterung beitragen​.

Da sich die Behandlungsmöglichkeiten und Prognosen je nach Demenzform unterscheiden, ist eine genaue Diagnostik entscheidend. Der erste Schritt ist meist die Abklärung bei der Hausärztin oder dem Hausarzt, gefolgt von neurologischen Tests und bildgebenden Verfahren wie MRT oder PET-Scans.